Das Ringen zählt zu den ältesten Sportarten der Menschheit. Bereits in ägyptischen Tempelgräbern von Beni Hasan (ca. 2500 v. Chr.) finden sich Zeichnungen, die Grundtechniken des heutigen Freistilringens darstellen. In der griechischen Antike erlangte das Ringen besondere Bedeutung und wurde 708 v. Chr. als olympische Disziplin eingeführt.
Ringen war nicht nur eine eigenständige Disziplin, sondern auch Teil des Pentathlons (Fünfkampf), das ebenfalls 708 v. Chr. in Olympia eingeführt wurde. Das Pentathlon bestand aus Diskuswurf, Weitsprung, Speerwurf, Laufen und Ringen, wobei Letzteres als finale Disziplin ausgetragen wurde.
Eine weitere bedeutende Kampfsportart der Antike war das Pankration, ein "Allkampf", der 648 v. Chr. bei den Olympischen Spielen eingeführt wurde. Es kombinierte Elemente des Ringens und Boxens und war extrem brutal - Kämpfe endeten nicht selten mit dem Tod der Teilnehmer, was die Härte dieser Sportart unterstreicht.
Im Mittelalter wurde das Ringen von Rittern als Ergänzung zum Fechtkampf praktiziert. Mit Beginn der Olympischen Spiele der Neuzeit 1896 in Athen wurde das Ringen wieder ins olympische Programm aufgenommen. Im Laufe der Zeit entwickelten sich die beiden Hauptstilarten - Freistil und griechisch-römischer Stil.
Ein wichtiger moderner Meilenstein war die Einführung des Frauenringens im Freistil als olympische Disziplin bei den Spielen 2004 in Athen, was die Entwicklung und Öffnung des Sports unterstreicht.
Diese reiche Geschichte unterstreicht die Bedeutung des Ringens als fundamentale Kampfsportart, die sich über Jahrtausende weiterentwickelt und bis heute ihre Relevanz bewahrt hat.
Es ist wichtig zu betonen, dass das olympische Ringen, wie es beim AC Hötting praktiziert wird, sich grundlegend von Mixed Martial Arts (MMA) und dem professionellen Wrestling (WWE) unterscheidet.
Beim olympischen Ringen geht es um einen reinen Kampfsport, bei dem die Athleten versuchen, ihren Gegner zu kontrollieren und auf die Matte zu bringen, ohne Schläge oder Tritte einzusetzen. MMA hingegen kombiniert verschiedene Kampfsportarten und erlaubt Schlag- und Tritttechniken sowie Bodenkampf. Das professionelle Wrestling, wie es in der WWE zu sehen ist, ist eine Form der Unterhaltung mit choreografierten Kämpfen und festgelegten Ergebnissen.
Im Gegensatz dazu basiert das olympische Ringen auf echtem Wettkampf, strengen Regeln und sportlicher Fairness. Die Techniken, Regeln und Ziele dieser drei Disziplinen unterscheiden sich erheblich, wobei das olympische Ringen sich auf Kraft, Technik und strategisches Denken konzentriert, ohne den Showaspekt oder die Brutalität der anderen Formate.